Polyphenole - hilfreiche Pflanzenstoffe

Mit dem Begriff 'Polyphenol' können die meisten Menschen zunächst wenig anfangen. Auch die weitere Erläuterung, dass es sich dabei um einen sekundären Pflanzenstoff handelt, trifft meist auf Unverständnis. Pflanzen sind wie der Mensch bestimmten Umwelteinflüssen ausgesetzt. Unter anderem warten etwa viele Tiere darauf, die Pflanzen bei nächster Gelegenheit zu verspeisen. Auch sind die Pflanzen der Sonne und damit dem aggressiven UV-Licht ausgesetzt. Die Natur hat raffinierte Mechanismen entwickelt, um das Grün gegen solche Einflüsse zu schützen. Es ist Aufgabe bestimmter Geschmacks-, Farbstoffe und anderer Substanzen, diese (sekundäre) Funktion zu erfüllen. Sekundär ist die Funktion, weil sie für die Pflanze nicht lebenswichtig, aber dennoch sehr nützlich ist. Sekundäre Pflanzenstoffe sind weit verbreitet. In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler entdeckt, dass diesen Stoffen und besonders den Polyphenolen auch beim Menschen durch regelmäßigen Verzehr eine gesundheitsfördernde Wirkung zukommen kann. Einige Experten sprechen im Kontext der Polyphenole in Anlehnung an Vitamine bereits von Phytaminen, weil sie diese Stoffe für den Menschen als sehr wichtig ansehen. Polyphenole sitzen bevorzugt in Schalen und Rinden. Viele Polyphenole sind recht hitzestabil und überstehen auch Kochvorgänge.

Was sind Polyphenole?

Es handelt sich um aromatische Verbindungen, die sich in unterschiedliche Untergruppen aufteilen. Wir finden hier Farbstoffe wie Flavonoide und Anthocyane, weiterhin sogenannte Procyanidine, Benzoesäurederivate, Zimtsäurederivate und Stilbenderivate mit dem bekannten Resveratrol. Der Namenbestandteil 'Phenol' weist auf bestimmte chemische organische Verbindungten mit einer Phenylgruppe (-C6H5) und einer Hydroxygruppe (-OH) hin. Teilweise wirken diese Stoffe wie Filter, teilweise wirken sie antioxidativ. Sie locken durch ihre Farben manche Insekten an, während sie andere abschrecken. Pflanzen mit hohen Gehalten an verschiedenen Polyphenolen sind unter anderem Apfelbeeren, die Blätter und Trauben des Weins sowie Rotwein mit OPC und Resveratrol, die Schale und das Fruchtfleisch der Mangostanfrucht (Garcinia mangostana), Granatapfelsaft mit Punicalagin, Ellagsäure und Gallussäure, Ginkgo, grüner und schwarzer Tee, Zistrosen und Perilla-Samen. Auch verschiedene Baumrinden wie die von Pinien enthalten Polyphenole wie OPC und Resveratrol, die für Nahrungsergänzungsmittel sowie den medizinischen Gebrauch nutzbar gemacht werden.

Bestimmte Polyphenole und ihre Nutzen für den Menschen

Resveratrol

Verschiedene Studien unter anderem an Fruchtfliegen haben eine lebensverlängernde Wirkung der Substanz erkennen lassen. Bei Mäusen schien diese Wirkung auch nachweisbar, wenn diese typische Zivilisationsbeschwerden wie Fettleibigkeit aufweisen. Auch eine anti-kanzerogene Wirkung des in Rotwein, im weißen Retsina, in Himbeeren, in Weintrauben, in Pflaumen, in Erdnüssen und in Maulbeeren vorkommenden Stoffes wird diskutiert. In-vitro, also im Labor, zeigte Resveratrol eine Wirkung gegen Krebszellen. Andere wissenschaftliche Studien machen Hoffnung darauf, dass das Polyphenol auch bei Arteriosklerose, einigen Herzkrankheiten, bei Alzheimer, bei Arthritis und bei einigen Autoimmunkrankheiten positiv einwirken kann. Ein nervenschützender Effekt wird beim Grünen Star (Glaukom) vermutet.

Resveratrol wird wie viele andere Polyphenole inzwischen als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

OPC

Diese Abkürzung steht für oligomere Proanthocyanidine. Das Polyphenol kommt natürlicherweise in Traubenkernen sowie der Schale und dem Laub roter Trauben, in den rötlichen Häutchen der Erdnüsse, weiterhin in Kokosnüssen und in Ginkgoblättern, in Äpfeln und in der Rinde einer mediterranen Strandkiefer vor. Speziell Rinden und Schalen der erwähnten Pflanzen punkten mit hohen Anteilen an OPC. Rotwein enthält OPC, während unter den Weißweinsorten nur Retsina ansprechende Werte aufweist.

Wissenschaftliche Studien, die bereits Ende der 1940er Jahre von dem französischen Wissenschaftler Masquelier begonnen wurden, weisen auf antioxidative Wirkungen der Substanz und auch schützende Eigenschaften gegen Krebs hin. Das antioxidative Potential wird dabei als höher eingeschätzt als das anderer typischer Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin.

Auch zeichnet sich eine synergetische Wirkung von OPC zusammen mit anderen Bioflavonoiden wie Rutin, Quercetin, Taxifolin sowie Vitamin C bei Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und anderen chronischen Krankheiten ab. Gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Effekte konnten beobachtet werden.

OPC ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

Bioflavonoide wie Rutin, Quercetin, Taxifolin und andere

Diese Polyphenole sind in verschiedenen Pflanzen wie Citrusfrüchten und Baumrinden vorhanden. Die Stoffe wirken vielfach zusammen - auch mit OPC - und sollen verschiedene positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System sowie das menschliche Immunsystem haben. Rutin werden positive Wirkungen im Bereich der Blutgefäße zugeschrieben, weil das Blut mit diesem Stoff besser fließen soll. Die Stoffe werden gern in Kombination in Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.

Ellagsäure

Himbeeren, Granatäpfel und Erdbeeren haben hohe Anteile von diesem Polyphenol. Auch grüner Tee ist reich an diesem Stoff. Tiermodelle weisen auf eine Schutzwirkung gegen Krebs hin.

Anthocyane

Hier finden wir die typischen dunklen Farbstoffe von Heidelbeeren, dunklen Trauben, Kirschen, Aronia und Acai Beeren sowie von Rotwein. Diese farbigen Polyphenole gelten als antioxidativ, gefäß- und augenschützend.

Was bringen Polyphenole mir in der Ernährung und als Ergänzung?

Die Wirkung der Polyphenole ist noch nicht abschließend erforscht. Es zeichnen sich aber verschiedene Erkenntnisse bereits jetzt deutlich ab:

  • besonders in Kombination haben Polyphenole antioxidative Wirkungen
  • die Makula im menschlichen Auge profitiert von den Farbstoffen aus der Familie der Polyphenole, besonders der Anthocyane
  • Polyphenole natürlicher Herkunft können sich allgemein gesundheitsfördernd auswirken
  • Überdosierungen und negative Effekte sind auch bei Zuführung der Polyphenole in Nahrungsergänzungsmitteln nicht bekannt
  • Früchte und Gemüse sollten in vielen Fällen nicht geschält werden, da Polyphenole direkt auf der Schale oder unter der Schale sitzen
  • wie insgesamt bei einer gesunden Ernährung spielt auch die Vielfältigkeit und Abwechslung beim Verzehr gesundheitsfördernder Polyphenole eine wichtige Rolle
  • Vieles weist darauf hin, dass in Zeiten, in denen die Ernährung einmal nicht so ausgewogen gelingt, beziehungsweise der Bedarf an Mikronährstoffen durch individuelle Lebensumstände erhöht ist, eine zusätzliche Zufuhr von Polyphenolen der Gesundheit förderlich ist

Was zeichnet gute Nahrungsergänzungsmittel mit Polyphenolen aus?

  • qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel weisen detailliert aus, woraus die kostbaren Pflanzenstoffe gewonnen wurden.
  • gute Präparate kombinieren die Pflanzenstoffe sinnvoll mit anderen Polyphenolen oder Mikronährstoffen, mit denen sie auch natürlicherweise zusammen vorkommen

Können Polyphenole überdosiert werden?

Bisher sind solche Fälle bei oraler Aufnahme nicht bekannt. Dennoch sollten die bei Nahrungsergänzungsmitteln angegebenen täglichen Maximaldosierungen beachtet werden.

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