Kolloidales Gold - Hauptsache billig?

Auf großen Portalen findet man tatsächlich alles, was das Herz begehrt. Wenn man nach kolloidalem Gold sucht, wird man überwältigt von der Fülle an Angeboten. Die Schlagwörter, mit denen das kolloidale Gold auf solchen Portalen beworben wird, sind ebenso beeindruckend. Am meisten hat mich allerdings beeindruckt, wie weit einige Produktbeschreibungen und die Realität von einander abweichen.

Kolloidales Gold - Hauptsache billig?

Einige Produktbeschreibungen von kolloidalem Gold stechen regelrecht ins Auge. So kommen bei einem Hersteller zum Beispiel folgende beeindruckenden Schlagwörter vor:

  • hoch konzentriert
    Das steht sowohl bei 10 ppm als auch bei der 20 ppm Lösung des gleichen Herstellers. Ein schneller Überschlag mit dem Taschenrechner hat bei mir ergeben, dass 20 ppm das Doppelte ist, wie 10 ppm, also müsste es doch hier noch eine Steigerung oder eine Superlative bei 20 ppm geben oder nicht? Reicht denn nicht die Angabe 10 ppm bzw. 20 ppm? Genauer geht es doch gar nicht, denn die Angabe sagt ja genau aus, wie hoch die Konzentration ist.
  • Reinheitsstufe 99,99 %
    Gemeint ist wohl hier der Gehalt des verwendeten Goldes, ansonsten sind mir keine 'Reinheitsstufen' bei kolloidalem Gold bekannt.
  • Qualitätsgarantie
    Mein Verständnis einer Garantie ist, dass qualitative Aussagen zwingend eingehalten werden, eine Art Verprechend des Herstellers mit bestimmten Konsequenzen, wenn das Versprechen nicht eingehalten wird.
  • Kontrollverfahren
    Das klingt beruhigend, denn Kontrollverfahren schließen Fehlerquellen weitestgehend aus.
  • zertifizierte Rohstoffe
    Die verwendeten Rohstoffe (also das Wasser und Gold) unterliegen laut Hersteller 'international anerkannten Qualitätsnormen HACCP, ISO 9001 sowie GMP'. Diese Schlagwörter klingen gut und man ist hier schnell davon überzeugt, dass dieser Hersteller seriös ist und sein Handwerk versteht. Leider werden diese Begriffe in diesem Zusammenhang etwas durcheinander gewürfelt. HACCP, ISO 9001 und GMP legen Standards und Qualtiätsnormen fest, dienen aber keinesfalls zur 'Zertifizierung von Rohstoffen'.
  • Reinstwasser TYP 1
    Hier wird nicht gespart. Laut Hersteller ist das Reinstwasser TYP 1 'das reinste auf dem Markt erhältliche Wasser, das strengsten Kriterien der Leitfähigkeit, des organischen Kohlenstoffgehalts [TOC] und der bakteriologischen Qualität genügt. Es wird die Anwendung in Laboren, wie in der Molekularbiologie, verwendet'. Ein Gerät zur Herstellung von Reinstwasser für die hier benötigten Wassermengen kostet eine 5-stellige Summe! Hier kann der Käufer des kolloidalen Goldes wohl davon ausgehen, dass er ein Spitzenprodukt erhält, denn besser geht es ja nicht: 99,99 % reines Gold und dieses Reinstwasser TYP 1, was sonst nur in Laboren und in der Molekularbiologie verwendet wird, bilden ja als die beiden einzigen Inhaltsstoffe die Garanten für bestes kolloidales Gold.
  • energetisiert in 15 Stufen
    15 Stufen werden hier durchgeführt, um dieses Reinstwasser TYP 1 dann noch einmal zur Vollkommenheit zu veredeln! Auch das ist mehr als beeindruckend, allerdings stellt sich mir die Frage, warum das Wasser energetisiert wird, da man davon ja nur geringste Mengen verwendet. Das kolloidale Gold ist ja nicht als Durstlöscher gedacht oder? Man muss sich vorstellen, dass das Reinstwasser TYP 1 aus dem Gerät fließt. Dann wird es in einen geeigneten Behälter gefüllt und von dort dann noch einmal in diese Anlage, die das Wasser in den besagten 15 Stufen energetisiert. Vielleicht ist dieser Herstellungsprozess aber auch verantwortlich für die schwarzen Flocken und den säuerlichen Geschmack dieses Produktes, so wie von mehreren Käufern in den Bewertungen beschrieben.
  • phthalatfreie Braunglasflasche
    Gemeint ist wohl Phthalate-frei. Was sind Phthalate? Hierbei handelt es sich um Weichmacher, die in PVC vorkommen. Die Tatsache, dass das kolloidale Gold in Braunglasflaschen abgefüllt wird, schließt natürlich Phthalate schon aus, da es sich hierbei um einen Kunststoff handelt. Genausogut könnte man schreiben, dass das Braunglas frei von BPA, frei von Gluten und gentechnisch modifizierten Organismen ist und auch keine künstlichen Konservierungsstoffe enthält. Das macht genauso viel Sinn. Scheinbar sollen auch bei diesem Schlagwort potentielle Käufer beeindruckt werden.
  • 96% ionisch und 4% kolloidal
    Der Hersteller schreibt: 'Entscheidend ist eine optimale Aufnahme des kolloidalen Goldes. Je kleiner die Goldpartikel sind, desto leichter nimmt der Körper sie auf. Ionisches Gold (in Wasser gelöst) ist kleiner als kolloidales Gold, daher kann der Körper es besser aufnehmen. Unsere Lösung ist zu 96% ionisch und 4% kolloidal.' In den Kundenbewertungen schreiben mehrere Kunden, dass die Flüssigkeit schwarze Flocken enthält. Man kann diese auf den beigefügten Fotos gut erkennen, da sie mehrere Millimeter groß sind. Auf die Frage, was das für schwarze Flocken sind, hat der Verkäufer auch gleich die passende Antwort: 'Die Partikel, die ab und dann zu sehen sind, sind kolloidale Ansammlungen, das ist normal lesen Sie dazu: Kolloidales Gold (Au) und kolloidales Silber (Ag), verschiedene Stadien der Ausflockung (Koagulation)' unter folgendem Link. Erst wird geschrieben, dass man hier besonders kleine Teilchen erzeugt hat und dann scheint es auf einmal völlig normal zu sein, wenn diese Teilchen 125.000 Mal (in Worten: einhundertfünfundzwanzigtausend) größer sind, als in nicht ganz so hochwertigem kolloidalen Gold.

Man möchte meinen, dass man es hier mit einem kolloidalen Gold der Superlativen zu tun hat. In den Bewertungen liest man dann, dass diese Flüssigkeit einen säuerlichen Geschmack hat und dass schwarze Flocken in der Flüssigkeit schwimmen, noch bevor die Flasche überhaupt geöffnet wurde. Zahlreiche Fotos belegen die Aussagen über die schwarzen Flocken.

Auf die Frage eines potentiellen Käufers, welche Farbe das Produkt hat (hierbei handelte es sich um kolloidales Gold mit 10 ppm) wurde von anderen Käufern geantwortet, dass das Produkt 'klar wie Wasser ist'. Klar ist keine Farbe, gemeint war 'farblos wie Wasser'. Kolloidales Gold mit einer Konzentration von 10 ppm ist nicht farblos, sondern rosafarben. Der Hersteller schrieb, man müsste 20 Liter in einen Behälter gießen, um die Rosafärbung zu sehen.

Einige Fakten über kolloidales Gold

  • elektrolytisch hergestelltes, rubinrotes kolloidales Gold hat eine Clustergröße von 8-12 nm
  • eine Ausflockung ist nicht normal (es dauert Monate, bis das kolloidale Gold ausflockt, es kann sich allerdings feiner Goldstaub am Boden der Flasche absetzen)
  • kolloidales Gold ab 5 ppm hat eine deutliche Rosafärbung bei 30 ppm ist die Lösung rubinrot
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  • wie man kolloidales Gold testet

    wer Zweifel hat:

    Die Flasche hinstellen mit kleiner LED Taschenlampe oder laser pointer in die Flasche reinleuchten (der Lichtstrahl wird in kolloidalem Gold sichtbar gemacht wie ein Autoscheinwerfer im Nebel) also kein sichtbarer Lichtkegel bedeutet kein kolloidales Gold.

    so einfach

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