Acai-Beeren gelten als veritable Vitalstoffwunder, die unsere Ernährung mit einer Vielzahl von Mikronährstoffen bereichern können. Deshalb hat die dunkle, fettreiche Frucht einer südamerikanischen Palmenart von Brasilien ausgehend inzwischen auch gesundheitsbewusste Menschen in Europa erreicht und begeistert sie nachhaltig. Sie wird hierzulande vor allem in Form von Pulver angeboten, das zu Smoothies und Vitaldrinks verarbeitet werden kann sowie das morgendliche Müsli krönt. Auch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel nehmen Acai-Beeren-Extrakt gern als Inhaltsstoff auf. Ebenfalls erhältlich sind bei uns der Saft aus den Beeren oder seltener frische, beziehungsweise gefrorene oder wie Rosinen getrocknete Beeren. Die frische Frucht ist sehr schwierig zu exportieren, weil sie nach 36 Stunden verdorben ist.
Acai-Beeren sind fett- und eiweißreich
Bei Früchten ist ein hoher Fettgehalt im Allgemeinen selten. Man denke in diesem Zusammenhang etwa an die in dieser Hinsicht viel gepriesenen Avocados, die wie Acai-Beeren zu den Ölfrüchten zählen. Die Früchte der Acaizeiropalme punkten aber nicht nur mit einem hohen Gehalt an ungesättigten pflanzlichen und teilweise essentiellen Fettsäuren wie der wertvollen Linolsäure, sondern weisen darüber hinaus noch eine weitere interessante Eigenart auf, die bei pflanzlichen Erzeugnissen nicht alltäglich ist: Die Beeren sind reich an Eiweiß. Bis zu 18 Gramm Protein können in 100 Gramm Trockensubstrat enthalten sein, bei einem fast vollständig ausgeprägten Profil an essentiellen Aminosäuren. (Zum Vergleich: Ein gekochtes Ei enthält pro 100 Gramm etwa 13 Gramm Eiweiß.) Essentielle Aminosäuren sind für den Menschen lebensnotwendig und können nicht selbst von unserem Organismus hergestellt werden, so dass wir sie mit der Ernährung zuführen müssen. Der relativ hohe Proteingehalt ist umso beeindruckender, als die Frucht zu 90 Prozent aus einem nicht essbaren Kern besteht und die Nährstoffe dem restlichen 10 Prozent Fruchtfleisch zuzuordnen sind. Geschmacklich bewegt sich die Palmfrucht in eine erdige, fettige und nussige Richtung. Ihrem hohen Fett- und Energiegehalt haben es Acai-Beeren in ihrer südamerikanischen Heimat zu verdanken, dass sie dort regional als Grundnahrungsmittel gelten, das zu 40 Prozent den täglichen Energiebedarf deckt. In Brasilien ist auch Acai-Eiscreme sehr beliebt.
Acai-Beeren - reich an Mikronährstoffen
Neben wertvollen Ölen und Protein kann die Beere unsere Ernährung mit einer Vielzahl wertvoller Mikronährstoffe bereichern. So enthält sie die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Zink, Kupfer, Kalzium, Phosphor, Eisen und Natrium. Es finden sich außerdem die Vitamine B1, B2, B3, B6, C, D und E. Vor allem Vegetarier und Veganer dürfen sich über den für ein pflanzliches Lebensmittel sehr beeindruckenden Kalziumgehalt freuen, der mit Werten zwischen 133-309 mg pro 100 Gramm Substrat beachtlich ist. (Zum Vergleich Milch mit 1 Prozent Fett enthält pro 100 Gramm gerade 125 mg Kalzium.)
Acai-Beeren - antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe und sehr hoher ORAC-Wert
Mit sekundären Pflanzenstoffen schützen sich Pflanzen gegen Umwelteinflüsse wie Fressfeinde und UV-Strahlen. Beispiele für solche Substanzen sind etwa die Stoffe, die die intensive dunkle Färbung mancher Früchte wie auch der Acai-Beere begründen. Zu diesen Substanzen gehören unter anderem Polyphenole, Flavonoide und Anthocyane. Die wissenschaftliche Forschung hat inzwischen Hinweise dafür finden können, dass sekundäre Pflanzenstoffe beim Verzehr durch den Menschen gesundheitsfördernde Wirkungen im menschlichen Organismus entfalten. Dabei gibt es zum Beispiel Anhaltspunkte für antioxidative Effekte mancher sekundären Pflanzenstoffe. Antioxidantien neutralisieren teilweise sogenannte Freie Radikale. Dabei handelt es sich um reaktionsfreudige, aggressive Sauerstoffmoleküle, die Zellen angreifen und schädigen. Unter anderem werden sie für verschiedene Alterungsprozesse im menschlichen Körper verantwortlich macht. Man kann Freie Radikale mit Rost bei Eisen vergleichen. Einige Vitamine wie Vitamin E und C gelten als Antioxidantien. Acai-Beeren sind unter anderem sehr reich an den Flavonoiden Quercetin, Epicatechin und Catechin, die antioxidativ wirken können. Orthomolekularmediziner und Ernährungsexperten beschreiben die antioxidativen Fähigkeiten mit dem sogenannten ORAC-Wert. ORAC steht für Oxygen Radical Absorption Capacity - die Kapazität zur Sauerstoffradikalen-Aufnahme. Mit einem ORAC Wert von 102700 gilt Acai als außerordentlich potent in der Neutralisierung Freier Radikale, was der Beere bei vielen Menschen den Zusatz "Wunderbeere" eingetragen hat. (Zum Vergleich: Der Blaubeere wird ein ORAC Wert von 4669 zugeschrieben.) Die Erforschung der sekundären Pflanzenstoffe ist noch nicht abgeschlossen. Studien beschreiben auch antimikrobielle, antiatherogene (gegen Ateriosklerose gerichtet) und antikarzinogene (gegen Krebs gerichtet) Effekte bei sekundären Pflanzenstoffen.
Acai-Beeren - ein wunderbares Zusammenspiel von Vitalstoffen
Ihren Ruf als Superfood verteidigen Acai-Beeren vor allem durch die Kombination ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, die synergetisch zusammenwirken. In der Gesamtheit betrachtet handelt es sich um ein sehr vitalstoffreiches Lebensmittel mit hohem antioxidativen Potential. Neben den Makro- und Mikronährstoffen ist die Acai-Beere mit einem Gehalt von 40 Prozent sehr ballaststoffreich. Ballaststoffe dienen den freundlichen Bakterien in unserem Darm als Nahrung und unterstützen somit eine gesunde Darmflora. Gerade in unserer hektischen, modernen Zeit, in der wir uns nicht immer in idealer Weise ernähren und in denen Faktoren wie Stress und Übergewicht unseren Bedarf vor allem an Mikronährstoffen sowie Energie in Form von Eiweiß erhöhen können, kann der Verzehr von Acai-Beeren unsere Ernährung sinnvoll ergänzen.