Die medizinische Nutzung von Silber ist nicht neu. In seiner besonderen Verwendungsform als kolloidales Silber wurde es bis in die 1950er Jahre als Desinfektionsmittel eingesetzt. Die konservierende Wirkung von Silber ist seit Jahrhunderten im Einsatz. Dabei sind die besonderen Möglichkeiten von medizinischem Silber schon seit der Antike bekannt. Paracelsus und Hildegard von Bingen arbeiteten mit Silber. Man nahm auf aufgrund hoher Herstellungskosten und dem Aufkommen der Antibiotika zunächst Abstand von einem medizinischen Einsatz der Substanz. In den letzten Jahrzehnten seit den 1990er Jahren erlebt besonders das kolloidale Silber in der Alternativmedizin eine Renaissance. Das ist angesichts des Potentials von kolloidalem Silber nicht verwunderlich. Auch im Hinblick auf Nebenwirkungen vieler Antibiotika sowie der Resistenz mancher Erreger auf diese Mittel erhält kolloidales Silber viel Aufmerksamkeit. Nicht wenige Experten sehen in kolloidalem Silber heute ein natürliches Antibiotikum ohne die typischen Nachteile, die übliche Antibiotika normalerweise haben. Rund 650 Mikroben sollen auf kolloidales Silber ansprechen, von Resistenzenbildungen ist dabei nichts bekannt.
Kolloidales Silber - was ist das?
Die konservierende Wirkung von Silbermünzen und die sterilisierenden Effekte von Silberbesteck wurden früher fast zufällig entdeckt und praktisch genutzt. Seit den 1850er Jahre wurden die besonderen Eigenschaften von kolloidalem Silber publik. Kolloidal bedeutet leimartig und steht für sehr feine Teilchen sogenannten elementaren Silbers oder Nanosilbers in einer Silberdispersion. Es wird in diesem Zusammenhang auch von Silberwasser gesprochen. Die kleinen Teilchen des kolloidalen Silbers sind um 10-6 nm groß und mit bloßen Auge nicht erkennbar. Hergestellt wird das spezielle Silber in drei verschiedenen Verfahren. Entweder wird kolloidales Silber in Kolloidmühlen zermahlen, elektrolytisch herausgelöst oder rein chemisch durch Reduktion aus Silbersalzen gebildet. Das kolloidale Silber bildet eine Dispersion von Silber in Wasser. Die Zerkleinerung des Silbers in kleinste Teile vergrößert auf der anderen Seite die Gesamtoberfläche des Silberprodukts am Ende erheblich. Kolloidpartikel sind als die kleinsten Teilchen anzusehen, in die die Materie vor einer letzten Zerlegung in Atome verkleinert werden kann. Bei diesem Prozess verlieren die Silberpartikel ihre individuellen Eigenschaften nicht. Kolloidale Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass sich unterschiedlich phasige Teilchen wie Silber und Wasser unlöslich miteinander verbinden. Typische andere kolloide Systeme aus dem Alltag sind etwa Mayonnaise oder kosmetische Emulsionen.
Was kann kolloidales Silber?
Kolloidales Silber vernichtet Bakterien
Silber ist ein natürlicher elektrischer Leiter mit hohem Potential. Diese Eigenschaft soll die kleinsten Silberkolloide befähigen, in einzellige Bakterien einzudringen. Kolloidales Silber soll dort ein Enzym blockieren, das der Sauerstoffgewinnung dient. Am Ende stirbt das Bakterium ab, weil sein Stoffwechsel nicht mehr funktioniert. Interessanterweise zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass gesundheitsfördernde Bakterien und intakte Zellen durch das kolloidale Silber nicht oder kaum geschädigt werden. Insoweit zeigt kolloidales Silber nicht die verheerende Streuwirkung vieler Antibiotika, die alle Bakterien - ob nützlich oder nicht - vernichten. Durch die äußere Anwendung von kolloidalem Silber entstehen somit keine weiteren Belastungen für den Organismus nach der Anwendung.
Kolloidales Silber entfaltet eine Regenerationswirkung
Vielmehr betonen US-amerikanische Forscher wie Dr. Robert O. Becker in seinem Buch "The Body Electric" auch, dass kolloidales Silber zwischen nachteiligen und gesundheitsfördernden Mikroorganismen 'unterscheiden' kann. Aber kolloidales Silber kann noch mehr. Das gesunde Gewebe wird unterstützt und Heilprozesse werden gefördert. Diese Heilwirkung ist dabei nicht nur in kleinem Maßstab nachzuweisen. Gesteigerte, beeindruckende Heilungsraten von mehr als 50 % werden beschrieben.
Kolloidales Silber fördert das positive Zellwachstum
Es wurde ebenfalls festgestellt, dass kolloidales Silber das Wachstum gesunden Gewebes in erheblichem Maße unterstützt. Bei über 50jährigen Patienten glich sich das Wachstum gesunder Zellen dem von Kindern wieder an. Dabei differenzieren sich die Zellen ordentlich und multiplizieren sich fehlerlos.
Kolloidales Silber unterdrückt Infektionen
Offene Wunden lassen sich ebenfalls mit kolloidalem Silber behandeln, Wundinfektionen werden erfolgreich vermieden. Das trifft sogar bei schwierigen Erregern wie Staphylokokken zu.
Auch die Heilung wird beschleunigt. Die Haut bleibt im gesamten Heilungsverlauf elastisch und neigt selbst bei später folgenden mechanischen Belastungen kaum dazu, wieder aufzureißen.
Anwendung und Wirkungsweise von kolloidalem Silber
Neben Bakterien zeigt kolloidales Silber eine deutliche Wirkung bei Viren, Pilzen und Würmern. Das Silber reduziert bei einer entsprechenden Infektion auch entzündliche und allergische Reaktionen. Es wird vermutet, dass kolloidales Silber dabei die Ausschüttung der entsprechenden Botenstoffe wie die der Histamine und Prostaglandine unterdrückt. Nach bisherigen Erkenntnissen hat Silber in allen seinen möglichen Formen und nicht nur in kolloidaler Form eine abtötende Wirkung auf Keime. Die extrem kleinen Silbermoleküle des kolloidalen Silbers haben den besonderen Vorteil, in alle parasitären Gewebe eindringen zu können. Bisher ist keine Mikrobe bekannt, die nicht von kolloidalem Silber vernichtet würde. Sogar Erreger, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent geworden sind, sprechen auf kolloidales Silber an.
Exkurs: Die Gefahr durch resistente Erreger
Mit der Entdeckung des Penicillins und anderer Antibiotika glaubte die Medizin, gefährliche Bakterien endgültig in Schach halten zu können. Leider erweist sich diese Annahme immer mehr als falsch. In den letzten Jahren hat sich eine Reihe von Erregern als resistent gegenüber üblichen Antibiotika erwiesen. Grund hierfür kann unter anderem sein, dass Antibiotika in zu großem Umfang und zu oft eingesetzt wurden, auch bei Virusinfektionen etwa, gegen die sie gar nicht wirken. Antibiotika arbeiten wenig gezielt und greifen sämtliche lebende Mikroben im menschlichen Organismus an. Dabei haben wir mit einigen dieser Erreger durchaus eine positive Symbiose und ein gedeihliches Zusammenleben entwickelt. In Krankenhäusern macht sich seit einiger Zeit ein Erreger - der sogenannte MRSA, eine Art der Staphylococcus Bakterien breit - der nicht mehr auf eine Behandlung mit herkömmlichen Antibiotika anspricht. Die Folgen sind gravierend. Bereits geschwächte Krankenhauspatienten erleiden Sekundärinfektionen mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), die zu Amputationen von Gliedmaßen oder sogar zum Tod führen können, weil sich die Infektion nicht mehr medikamentös eingrenzen lässt. MRSA sind beim gesunden Menschen weit verbreitet und machen sich bei ihnen meist nie durch Symptome oder Erkrankungen bemerkbar. Bei immunschwachen und verletzten Kranken hingegen wütet der Erreger verheerend.
Silber als kolloidales Silber bietet im Hinblick auf das Thema Resistenz ein überzeugendes Plus: Solche Resistenzen sind im Zusammenhang mit Silber nicht bekannt. Da Silber offenbar gezielt Schaderreger angreift, wird das Immunsystem behandelter Menschen nicht geschwächt und Folgen wie die beschriebenen sind bisher weder aufgetreten, noch sind sie wahrscheinlich. Kolloidales Silber hat nachweislich einen anderen Wirkmechanismus als typische Antibiotika.
Was kann kolloidales Silber für mich leisten?
In der Haus- und Reise Apotheke ist kolloidales Silber ein äußerst nützlicher Helfer. Äußerlich wirkt es desinfizierend und innerlich bietet es nach Aussagen vieler Naturheilkundler weitere Anwendungsmöglichkeiten. Interessant in der äußeren Wundversorgung sind neben den Silberwässern auch die sogenannten Silbersprays, die praktisch direkt auf Wunden gesprüht werden können.
Wie wird kolloidales Silber innerlich eingenommen?
Innerlich soll kolloidales Silber unverdünnt und im Abstand von gut 60 Minuten zur letzten Mahlzeit eingenommen werden.
Die Substanz wird nicht mit Flüssigkeit wie Wasser geschluckt, weil sich in diesem Fall nicht gewollte Silbersalze abscheiden können. Die Aufnahme des Silbers erfolgt idealerweise über die Mundschleimhaut. Eine längere Verweildauer der Dispersion im Mund ist deshalb empfehlenswert. Die Substanz sollte nicht in den Darm gelangen, um Wechselwirkungen mit den Darmbakterien zu vermeiden. Viele Heilkundler empfehlen den Einsatz von kolloidalem Silber primär äußerlich und eine Einnahme nur für einen kurzen Zeitraum bei akuten Infektionen oder Entzündungen.
Birgt die Anwendung von kolloidalem Silber Gefahren oder Risiken?
Bei der äußerlichen Anwendung sind keine Gefahren bekannt.
Einige Mediziner sehen die innere Anwendung kritisch, die innerliche Einnahme ist umstritten.
Kritiker weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Silber wie andere Schwermetalle giftig sei. Außerdem könnten sich Silbersalze an verschiedenen Orten des menschlichen Organismus ablagern. Hier werden Oberbauch-Schmerzen und zentralnervöse Erkrankungen wie Geschmacks- und Gangstörungen, Schwindel und Krampfanfälle als potentielle Nebenwirkungen angeführt. Es werden Fälle von einer silbrig-blauen Hautverfärbung, einer sogenannten Argyrie, beschrieben.
Bei näherer Untersuchung stellt sich vielfach heraus, dass beschriebene Nebenwirkungen bei durch Verwender selbst hergestellten Silberwässern auftreten. Hier scheinen starke Überdosierungen vorzuliegen, und es ist nicht immer eindeutig, ob bei diesen selbst hergestellten Produkten tatsächlich am Ende kolloidales Silber entstanden ist. Auch gab es eine längere Zeit über silberhaltige Nasentropfen auf dem Markt, die Silber in Form von Silbernitraten beinhalteten und teilweise zu einer Silberfärbung des Naseninneren geführt haben. Weiterhin stehen Nano-Partikel insgesamt in der Kritik, weil Nanoprodukte häufig auch mit Kunststoffpartikeln in Nanoform verunreinigt sind. Solcher Nano-Kunststoff kann tatsächlich eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Das Bundesamt führt Risikobewertung (BfR) rät von einer inneren Anwendung von kolloidalem Silber wegen noch fehlender Daten ab. Die Gesundheitsbehörden in den USA hält eine Aufnahme von Silber bis zu 5 Mikrogramm pro Tag für unbedenklich. Einige Wissenschaftler berichten von Selbstanwendungen mit höheren Dosen ohne Nebenwirkungen.
Umgang mit Silberwasser
Kolloidales Silber in der äußeren Anwendung ist nach allgemeinem Verständnis unproblematisch.
Wer kolloidales Silber innerlich anwenden möchte, sollte keinesfalls sein Produkt selbst unprofessionell herstellen. Vielmehr sollte er ein fertiges Produkt kaufen, dass eine standardisierte Dosierung aufweist, die auch erkennen lässt, wieviel Silber mit einer Anwendung aufgenommen wird und wie die Dispersion hergestellt wurde.
Eine innere Einnahme von kolloidalem Silber erfolgt immer auf eigene Gefahr. Im Zweifel sollte vor einer innerlichen Anwendung ein Arzt befragt werden.
Insgesamt gehören ernste Verletzungen und Krankheiten in ärztliche Behandlung.
Kennzeichen hochwertiger Silber-Produkte
Qualitativ ansprechende Produkte mit kolloidalem Silber weisen Konzentrationen zwischen 25 und 100 ppm auf. Die Abkürzung ppm steht für parts per million und entspricht damit der Zahl 10-6.
Weitere Anwendungen von Silber
Silber wird auch in vielen technischen Anwendungen und zur Konservierung eingesetzt. Trinkwasserfilter arbeiten seit langen mit Silberionen. Auch Textilien wie spezielle Socken für Diabetiker werden heute mit Silberionen ausgestattet, um die empfindlichen Füße der Diabetiker bei Verletzungen vor möglichen Infektionen zu schützen. Speziell kolloidales Silber wird weiter erforscht werden, so dass sich weitere Einsatzgebiete ergeben sollten.