Es gibt sehr viele Wasserfiltersysteme auf dem Markt. Wir haben für Sie Vor- und Nachteile der Dampfdestillation, Umkehrosmose und des Aktivkohlefilters zusammengestellt und gehen in diesem Bericht gezielt nur auf die Methoden und nicht auf einzelne Hersteller oder Produkte ein. Sie können anhand Ihrer Bedürfnisse entscheiden, welche Wasserfiltermethode für Sie am besten geeignet ist.
Dampfdestillation
Bei der Dampfdestillation wird in einem Destilliergerät das Wasser in einem Edelstahlkessel zum Sieden gebracht und der aufsteigende Wasserdampf durch eine geeignete Kühlschlange geleitet, um ihn zu kondensieren. Das kondensierte Wasser tropft dann in einen geeigneten Auffangbehälter. Durch den Destillationsprozess bleiben alle festen Stoffe, wie zum Beipiel Salz, Metalle, Kalk, aber auch mikroskopisch kleine Krankheitserreger im Edelstahlkessel zurück. Der Vorgang dauert, je nach Hersteller, mit etwa 1 Liter Wasser pro Stunde relativ lange. Um sicherzustellen, dass auch flüchtige organische Verbindungen (z.B. Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde, organische Säuren) und synthetische Chemikalien (z.B. Pestizide, Herbizide, Chlor) aus dem Leitungswasser gefiltert werden, muss das kondensierte Wasser noch einen Aktivkohlefilter durchlaufen.
Vorteile der Dampfdestillation
Die Dampfdestillation reinigt das Wasser zuverlässig und mit einer stets gleichbleibend hohen Qualität. Es verstopfen keine Filter und es müssen auch keine Filter gewechselt werden. Nitrate, Salze und Krankheitserreger werden durch das Destillationsverfahren zuverlässig entfernt.
Nachteile der Dampfdestillation
Die Dampfdestillation dauert im Vergleich zu anderen Wasserfiltermethoden mit etwa 1 Liter pro Stunde relativ lange. Das Wasser muss auf Vorrat produziert werden. Dampfdestillationsgeräte sind auf Elektrizität angewiesen. Der Edelstahlkessel, in dem die Rückstände zurückbleiben, muss regelmäßig gereinigt werden. Um flüchtige organische Verbindungen und synthetische Chemikalien aus dem Wasser zu filtern, muss das Wasser noch einen Aktivkohlefilter durchlaufen, bevor es in den Auffangbehälter tropft.
Umkehrosmose
Bei der Umkehrosmose wird Wasser durch eine halbdurchlässige (semipermeable) Membran gedrückt. Wasser dringt durch die Membran hindurch, während größere Moleküle, wie zum Beispiel Mineralien, Salze, Kalk und Schwermetalle nicht durch die Membran hindurchkommen. Das kontaminierte Wasser wird dem Abwasser zugeführt. Die meisten Umkehrosmoseanlagen verfügen über einen Sedimentfilter, der als Vorstufe dient und gröbere Partikel aus dem Wasser filtert, bevor es durch die Membran gedrückt wird. Um sicherzustellen, dass auch flüchtige organische Verbindungen (z.B. Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde, organische Säuren) und synthetische Chemikalien (z.B. Pestizide, Herbizide, Chlor) aus dem Leitungswasser gefiltert werden, muss das saubere Wasser noch einen Aktivkohlefilter durchlaufen. Es gibt Umkehrosmoseanlangen mit und ohne Wassertank. Die sogennanten Direct-Flow Umkehrosmoseanlagen brauchen keinen Wassertank, da das Wasser direkt beim Abzapfen durch das Durchlaufen des Umkehrosmosefilters gereinigt wird.
Vorteile der Umkehrosmose
Die Umkehrosmose filtert zuverlässig organische Verbindungen, anorganische Stoffe und Salze aus dem Wasser. Bei intakter Membrane werden auch Viren und Bakterien aus dem Wasser gefiltert. Wenn die Umkehrosmoseanlage über einen Aktivkohlefilter verfügt, kann nahezu die qualitative Reinheit von destilliertem Wasser erzeugt werden. Die Umkehrosmose wird für gewöhnlich durch den Wasserdruck und ohne Strom betrieben. Umkehrosmoseanlagen können mehr Wasser als Dampfdestillationsgeräte in der gleichen Zeit herstellen.
Nachteile der Umkehrosmose
Um synthetische Chemikalien, wie zum Beispiel Pestizide, Herbizide Medikamentenrückstände und Chlor aus dem Wasser zu filtern, muss das Wasser zusätzlich noch einen Aktivkohlefilter durchlaufen. Im Falle einer Beschädigung der Membran können Schadstoffe ungehindert durch die Membran in das vermeindlich gereinigte Wasser gelangen. Eine solche Beschädigung der Membran ist oftmals schwer zu erkennen. Sowohl die Membran, als auch andere zu der Umkehrosmoseanlage gehörende Filter müssen gemäß den Herstellerangaben regelmäßig ausgetauscht werden. Durch die Umkehrosmose wird eine relativ große Menge Wasser verbraucht. Für jeden Liter sauberes Wasser werden etwa 3 - 4 Liter Wasser benötigt. Die Durchflussrate ist niederiger als die von reinen Aktivkohlefiltern.
Aktivkohlefilter
Aktivkohlefilter bestehen meistens aus mehreren Schichten Kohle (Karbon). Durch eine Sauerstoffbehandlung werden Millionen mikroskopisch feine Poren in der Kohle erzeugt, wodurch sich die Oberfläche der Aktivkohle vergrößert. Beim Filtern wird das Wasser durch den Wasserdruck durch die verschiedenen Schichten Kohle gepresst. Dabei absorbieren die Poren sowohl anorganische Stoffe, als auch im Wasser befindliche Schadstoffe, welche in den Poren fest gebunden werden.
Vorteile des Aktivkohlefilters
Der Aktivkohlefilter arbeitet mit dem Wasserdruck, braucht keinen Strom und filtert zuverlässig grobe Schadstoffe (z.B. Algen, Humus) und und synthetische Chemikalien (z.B. Pestizide, Herbizide, Chlor) aus dem Wasser. Mineralien (z.B. Kalzium, Magnesium, oder Kalium) werden nicht herausausgefiltert. Der Aktivkohlefilter ist einfach zu handhaben und die Durchflussrate wird durch das Filtern kaum vermindert. Dadurch kann der Aktivkohlefilter große Wassermengen filtern. Im Gegensatz zur Umkehrosmose 'verschwendet' der Aktivkohlefilter kein Wasser. Die Menge, die durch den Filter fließt, steht als sauberes Trinkwasser zur Verfügung.
Nachteile des Aktivkohlefilters
Die Filterpatronen müssen unbedingt gemäß den Herstellerangaben ausgetauscht werden, da sonst die Poren des Aktivkohlefilters mit Schadstoffen gesättigt sind und diese keine weiteren mehr aufnehmen können. Die Umkehrosmose und die Dampfdestillation filtern mehr Schadstoffe aus dem Wasser, als ein reiner Aktivkohlefilter. Wenn die Qualität der Aktivkohle unzureichend ist oder diese zu lose liegt, können Schadstoffe ungehindert durch den Filter passieren. Achten Sie daher auf Qualitätsprodukte namhafter Hersteller.