Welches Wasser ist für kolloidales Silber geeignet?

Insbesondere bei medizinischen Anwendungen werden spezielle Arten von aufbereitetem, reinen Wasser benötigt. Hier ist Wasser nicht gleich Wasser. Unter anderem unterscheiden sich die verschiedenen Wasserarten bei der elektrischen Leitfähigkeit, beim Gehalt an organischen Kohlenstoff und beim Nitratgehalt. Viele Menschen stellen hochreines Wasser und destilliertes Wasser gleich. Bei einem Vergleich der Wasserarten stellt man aber fest, dass sich reinstes Wasser von destilliertem Wasser erheblich unterscheidet. Welches Wasser ist zur Herstellung von kolloidalem Silber geeignet?

Reinstwasser, Reinwasser, Osmosewasser und destilliertes Wasser

Wasser kann in verschiedener Weise aufbereitet werden. Außerdem existieren unterschiedliche wissenschaftliche sowie industrielle Normen, die bei der Aufbereitung eine bestimmte Qualität standardisieren. Ein Wasserklassifizierungssystem für aufbereitetes Wasser unterscheidet die Wassertypen 1-3. Die jeweiligen Typen werden durch messbare physikalische und chemische Grenzwerte definiert. Unter anderem werden Normen für Wasserqualitäten zum Beispiel durch das Internationale Arzneimittelbuch festgesetzt. Gerade wissenschaftliche oder medizinische Anwendungen benötigen besonders reines Wasser, das nur noch geringste Werte an Fremdstoffen und vor allem an gebundenen Kohlenstoffen aufweist.

Verschiedene Typen von Wasserqualitäten und die Kenngrößen

Bei der Festlegung von Standards für Wassertypen geht es um verschiedene Kenngrößen, die die Eigenschaften des jeweiligen Wassertyps entscheidend prägen. Zu diesen Eigenschaften zählen:

  • der elektrische Widerstand
  • die elektrische Leitfähigkeit
  • der TOC-Wert
  • der Gehalt an Mikroorganismen
  • der Gehalt an Endotoxinen
  • unter Umständen der Nitratgehalt als gesonderte Kenngröße

Einige Kenngrößen erklärt:

Der elektrische Widerstand von Wasser
Der elektrische Widerstand von Wasser ist schon seit langem ein Indikator für die Qualität von Wasser, das gilt auch bei Trinkwasser. Die Maßeinheit für den elektrischen Widerstand ist das Ohm. Allgemein bezeichnet der elektrische Widerstand, welche elektrische Spannung benötigt wird, um eine bestimmte elektrische Stromstärke durch einen Leiter - in diesem Fall Wasser - fließen zu lassen.

Die elektrische Leitfähigkeit
Mit der elektrischen Leitfähigkeit wird die Fähigkeit eines Stoffes als physikalische Größe gemessen, die aufzeigt, wie ausgeprägt seine Fähigkeit ist, den elektrischen Strom zu leiten. Angegeben wird die elektrische Leitfähigkeit mit der Maßeinheit S/m (Siemens pro Meter). Bei den Wasserstandards wird mit der technischen Maßeinheit MicroSiemens/pro Zentimeter gearbeitet.

TOC
TOC steht für Total Organic Carbon und bezeichnet die Konzentration von organisch gebundenem Kohlenstoff im Wasser.

Endotoxine
Bei den Endotoxinen handelt es sich um Zerfallsprodukte von Bakterien und damit um eine spezielle Klasse von in der Natur vorkommenden chemischen Verbindungen. Als Bestandteile der äußeren Zellmembran von Cyano- und gramnegativen Bakterien können sie bei Menschen zu physiologischen Reaktionen führen.

Wie unterscheiden sich Reinstwasser, Reinwasser und Osmosewasser?

Reinstwasser, Reinwasser und Osmosewasser unterscheiden sich bei den Herstellungsverfahren und bei den Anforderungen, die an die Wassergüte gestellt wird.

Herstellung, Nutzung und Parameter der Wassertypen

Aufbereitetes Wasser gemäß ISO 3696 wird unter anderem in den Bereichen Pharmazie, Medizin, Labor und Forschung benötigt.

Je nach Anwendung gibt es verschiedene Anforderungen an die Wasserqualität. Zur Standardisierung wird die Wasserqualität in 3 Typen klassifiziert (Typ 1-3), wobei Typ 1 das Wasser mit der höchsten Reinheitsstufe darstellt und demnach das aufwändigste Produktionsverfahren erfordert.

Die Aufbereitung der verschiedenen Wassertypen erfolgt mithilfe von Umkehrosmose, Ionenaustauschern, Aktivkohlefiltern, Fotooxidation, Ultrafiltration, sowie der elektrochemischen Deionisation (EDI). Je nach Anforderung werden mehrere Verfahren miteinander kombiniert, um Produktionswasser mit der gewünschten Reinheit zu erhalten. Die Dampfdestillation verliert aufgrund von ökonomischen und ökologischen Gründen immer mehr an Bedeutung.

Wasser Typ 1
Diese Wasserqualität mit einer Leitfähigkeit von max. 0,1 µS/cm wird auch als Reinstwasser bezeichnet und wird vor allem für die Herstellung von Medikamenten, für Injektionsflüssigkeiten, in kritischen Bereichen der medizinischen Forschung und der chemischen Analytik, sowie bei der Herstellung von integrierten Schaltkreisen benötigt.

Wasser Typ 2
Diese Wasserqualität mit einer Leitfähigkeit von max. 1 µS/cm wird auch als Reinwasser bezeichnet und wird vor allem für Pufferlösungen, Lösungen für chemische Analysen, Histologie und für Diagnostik im Labor benötigt.

Wasser Typ 3
Diese Wasserqualität mit einer Leitfähigkeit von max. 5 µS/cm wird auch als RO-Wasser oder demineralisiertes Wasser bezeichnet. Es handelt sich um ein mit einfachen Mitteln hergestelltes destilliertes Wasser, das unter Einsatz der Umkehrosmose und eines Ionenaustauschers aufbereitet wird. Man spricht in diesem Kontext auch von VE-Wasser. Bestimmte Verunreinigungen können bei diesem einfacheren destillierten Wasser nicht ausgeschlossen werden, und auch die Keimfreiheit ist nicht immer gegeben.

Es wird bei nicht besonders kritischen Laboranwendungen eingesetzt, weil seine Parameter die Qualitätsanforderungen des Typ 1 und 2 nicht erreichen. Anwendung findet es zum Beispiel bei der Speisung von Autoklaven und Spülmaschinen, sowie als Puffer- und pH-Lösungen.

Welches Wasser eignet sich für kolloidales Silber?

Zur Herstellung von kolloidalem Silber und kolloidalem Gold ist destilliertes Wasser bestens geeignet, wenn es durch die Dampfdestillation hergestellt wurde. Da die Dampfdestillation mittlerweile aus Zeitgründen und aus ökonomischen, sowie ökologischen Gründen kaum noch Anwendung findet, wird das als 'destilliertes Wasser' im Handel erhältliche Wasser in der Regel nicht mehr mittels Dampfdestillation hergestellt.

Hier gibt es massive Unterschiede in der Qualität, obwohl fast alle Produkte als destilliertes Wasser bezeichnet werden. Nur die Angabe 'destilliertes Wasser' (auch mit dem Zusatz 'VDE 0510') ist als Qualitätsmerkmal für Wasser zur Herstellung von kolloidalem Silber oder kolloidalem Gold nicht ausreichend. Achten Sie deshalb beim Kauf unbedingt auf die Angabe der Leitfähigkeit. Wenn diese über 2 µS/cm liegt, sollte man auf jeden Fall die Finger von dem Produkt lassen, ebenso beim Fehlen der Angabe der Leitfähigkeit. Im Baumarkt finden Sie oftmals VE Wasser, das lediglich mittels reiner Umkehrosmose ohne zusätzliche Filtrationsverfahren hergestellt wurde. Es wird dennoch als 'destilliertes Wasser' bezeichnet. Das Wasser ist definitiv preisgünstig, jedoch sollte man hier nicht am falschen Ende sparen. Ein hochwertiges Produkt kostet ca. 1-2 Euro pro Liter.

Ein weiterer Qualitätsfaktor ist der Behälter, in dem das Wasser geliefert wird. Hier sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich um einen lebensmittelechten HDPE  Behälter handelt. PVC Behälter, wie man sie häufig im Baumarkt oder auch auf einschlägigen Marktplätzen im Internet erhält, enthalten Weichmacher.

Fazit: achten Sie beim Kauf von Wasser zur Herstellung von kolloidalem Silber und kolloidalem Gold immer darauf, dass die Leitfähigkeit unter 2 µS/cm liegt und dass das Produkt in einem lebensmittelechten HDPE Behälter geliefert wird.

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