Kürbiskernöl

Die ersten bekannten Aufzeichnungen über die Verwendung von Kürbissen zur Ölherstellung stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Bereits damals wurde Kürbiskernöl nicht nur als Speiseöl eingesetzt, sondern auch zur Herstellung von Salben oder als Wundermittel gegen Haarausfall verwendet. Heute produzieren mehrere Ölmühlen allein in der Steiermark jährlich etwa 2000 Tonnen des beliebten Pflanzenöls, wobei der Begriff 'Original Steirisches Kürbiskernöl' geschützt ist. Weitere Herstellungsorte befinden sich in Russland, Ungarn, Slowenien und im Burgenland.

Was ist Kürbiskernöl, woraus wird es gewonnen?

Obwohl es unzählige Kürbisarten gibt, eignet sich nur eine einzige, der sogenannte 'Ölkürbis', botanisch Cucurbita pepo yar styriac, zur Gewinnung von kaltgepresstem Öl. Dieser Kürbis hat seinen Ursprung in Mittelamerika. In Mexiko wird er seit mehr als 1000 Jahren angebaut. Mit den Eroberern kam er nach Europa, wo er bis heute im größeren Stil vor allem in Österreich, in der Steiermark kultiviert wird. Pro Hektar Anbaufläche lassen sich durchschnittlich 8000 Kürbisse ernten, die dann insgesamt rund 700 kg Kürbiskerne hervorbringen. Somit gewinnen die Ölbauern aus einem Hektar ungefähr 120 Liter reines, naturbelassenes Öl.

Warum ist Kürbiskernöl so preisintensiv?

Da die Pressung bis heute in kleinen Ölmühlen erfolgt und sich vergleichsweise aufwendig gestaltet, ist das Öl des Ölkürbisses, im Vergleich zu anderen Pflanzenölen nicht unbegrenzt verfügbar. Zudem gibt es keine Maschinen, die die Samen aus den Kürbissen entfernen. Auch heute noch werden sie von Hand entnommen. Nach gründlicher Reinigung geht es bei maximal 50 °C zum Trocknen. Danach erfolgt das Mahlen, bei dem Art Mehl entsteht. Dieses wird mit einer definierten Menge Wasser und Salz vermengt und geröstet. Während des Röstvorganges löst sich das Eiweiß und wird entsorgt. Aus der übrigen Masse pressen traditionelle Ölpressen dann das Öl.

Welche Inhaltsstoffe machen Kürbiskernöl so wertvoll?

Naturbelassenes, kaltgepresstes Kürbiskernöl enthält im Vergleich mit anderen Küchenölen die meisten Inhaltsstoffe sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Es weist einen sehr hohen Omega-6-Fettsäurengehalt auf. Hinzu kommen ein hoher Gehalt an essenziellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien, Enzymen und Spurenelementen. Mit 50 Prozent mehrfach ungesättigten, 30 Prozent ungesättigten und 30 Prozent einfach ungesättigten Fettsäuren bietet das Öl dem menschlichen Organismus alle erforderlichen Fettsäuren in einem optimalen, ausgewogenen, bestens verwertbaren Verhältnis. Vor allem der Linolsäure kommt eine herausragende Bedeutung zu, da diese der Körper nicht selbst bilden kann.

Das am meisten vertretene Vitamin im Kürbiskernöl ist das Vitamin E. Hinzu kommen ernährungsphysiologisch wichtige Mengen der Vitamine B1, B2 und B6 sowie die Vitamine A, C und D.

Weitere wertvolle Bestandteile sind die Carotinoide, die dem Öl, zusammen mit den Porphyrinen seine grüne Farbe verleihen. Zudem ist Kürbiskernöl reich an Magnesium, Kalzium, Kalium, Zink, Selen, Mangan und Phosphor.

Welche Vorteile bietet der Verzehr von Kürbiskernöl?

Von den zahlreichen positiven Auswirkungen der Inhaltsstoffe sind viele sogar wissenschaftlich bestätigt. Dank des enthaltenen Phytosterole, die sich nachweislich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken können, wird der Verzehr von Kürbiskernen und Kürbiskernöl von vielen Ärzten zur Unterstützung der Behandlung bei Prostataproblemen bzw. zur Vorbeugung hormonell bedingter Beschwerden empfohlen. Auch als natürliche Stimulans und wertvolle Nahrungsergänzung bei anderen Leiden, wie erblich bedingtem Haarausfall, trockener Haut, Blasenentzündung, zu hohem Blutdruck, Reizdarm, Magenbeschwerden oder zu hohem Cholesterinspiegel kann das Öl unterstützend pur eingenommen werden. Da die meisten Menschen den Geschmack als sehr angenehm empfinden, ist die pure Einnahme in aller Regel kein Problem. Wer dem Geschmack des Öles überhaupt nichts abgewinnt, kann die wertvollen Inhaltsstoffe auch in Form von Kapseln zu sich nehmen.

Auch gesunde Menschen profitieren von dem Öl. Gerade für Vegetarier und Veganer, Sportler, Kinder, schwangere und stillende Frauen und Senioren liefert es im Rahmen einer gesunden Ernährung wertvolle Vitalstoffe und beugt auf natürliche Weise Mangelerscheinungen vor. Laut Studien sinkt durch den regelmäßigen Verzehr von Kürbiskernöl, in Verbindung mit einer ansonsten gesunden Lebensweise, auch das Risiko für Bluthochdruck und ernährungsbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wie schmeckt Kürbiskernöl?

Das braun-grüne, dickflüssige, dunkle Öl überrascht mit einem sehr aromatischen, nussigen Geschmack. Um das volle Geschmackserlebnis und alle Inhaltsstoffe zu erhalten, sollten Verbraucher strickt darauf achten, ausschließlich qualitativ hochwertiges, reines Kürbiskernöl, ohne Beimischungen oder Zusatzstoffe zu kaufen. Dünnflüssiges Öl oder ein bitterer Nachgeschmack lassen auf minderwertige Qualität schließen.

Wie nehme ich Kürbiskernöl am besten zu mir?

Im Grunde lässt sich das Öl in der Küche wie jedes andere Pflanzenöl verwenden. Zum Backen, Kochen und Braten ist es allerdings nicht zu empfehlen, da bei großer Hitze viele Inhaltsstoffe verloren gehen. Zudem ist das vergleichsweise teure Öl dafür auch zu schade. Sowohl der Gaumen als auch der Körper profitieren am besten von einem Schuss Kürbiskernöl in frischem Salat, in gegartem, knackigem Gemüse oder in einer leckeren (Kürbis-) Cremesuppe.

Im Rahmen einer Kur oder zur Nahrungsergänzung kann das Öl selbstverständlich auch pur, beispielsweise pro Tag einen Esslöffel oder ein kleines Schnapsglas voll, verzehrt werden.

Wie sollte ich das Öl am besten aufbewahren?

Um die Qualität des wertvollen Öles zu erhalten, ist die richtige Lagerung wichtig. Naturbelassenes Kürbiskernöl wird ausschließlich in dunklen Flaschen angeboten, auf denen ein Mindesthaltbarkeitsdatum vermerkt ist. Sobald die Flasche geöffnet ist, sollte sie an einem dunklen, kühlen Ort, alternativ im Kühlschrank stehen und innerhalb der nächsten 12 Wochen verbraucht sein. 

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