Seit jeher gelten die Samen des Echten Schwarzkümmels (botanisch Nigella sativa), vor allem im Vorderen Orient sowie in Ägypten, als traditionelles Heilmittel. In vielen Gegenden der Erde werden sie bis heute bei diversen gesundheitlichen Beschwerden, wie verdorbenem Magen, Krämpfen, Asthma, Würmern, Kopfschmerzen oder sogar als natürliches Aphrodisiakum verwendet. Das aus den Samen gewonnene Pflanzenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und aufgrund seiner harmonisierenden Wirkung inzwischen auch für viele Europäer eine beliebte pflanzliche Alternative zu diversen Arzneimitteln der Schulmedizin.
Was genau ist Schwarzkümmelöl?
Die Pflanze, aus deren Samen das Öl gewonnen wird, gedeiht in Indien, Südeuropa und Nordafrika. Schwarzkümmel ist nicht mit Kreuzkümmel oder mit Gewürzkümmel verwandt. Vielmehr zählt Nigella sativa zu den Hahnenfußgewächsen. Aus den weißen Blüten der einjährigen, krautigen Pflanze entwickeln sich Fruchtkapseln, in denen sich kleine, tiefschwarze Samen befinden. Als Gewürz- und Heilmittel werden sowohl im Orient als auch in Europa ausschließlich die getrockneten Samen sowie das hochwertige Öl verwendet. Während im puren, kaltgepressten Öl alle Inhaltsstoffe in fettiger Form enthalten sind, lassen sich die wasserlöslichen Stoffe durch Überbrühen der gequetschten Samen extrahieren.
Welche Inhaltsstoffe machen Schwarzkümmelöl so wertvoll?
Das kaltgepresste Pflanzenöl besteht mit rund 55 g je 100 g Öl im Wesentlichen aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hinzu kommen 22 g ungesättigte sowie 15 g gesättigte Fettsäuren. Neben den nativen Ölen, wie Gammalinolsäure, Linolsäure, Glyzin, Lysin, und Tyrosin sind auch ätherische Öle, wie Nigelon Semohiprepinon mit dem wohltuenden Wirkstoff Thymochinon enthalten. Darüber hinaus enthält Schwarzkümmel die Vitamine B2, B6, C und E sowie wichtige Vitalstoffe wie Beta-Karotin, Biotin, Folsäure, Selen und Magnesium.
Hingegen sind in Schwarzkümmelöl weder Cholesterin, noch Ballaststoffe oder Zucker enthalten. Da es überwiegend aus Fettsäuren besteht, ist das Öl mit 896 kcal je 100 g allerdings äußerst energiereich.
Wie schmeckt Schwarzkümmelöl?
Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle sowie diverser Bitter- und Gerbstoffe ist das aus den Schwarzkümmelsamen gewonnene Öl eine sehr geschmacksintensive, eher bitter-scharfe Naturmedizin. Zudem gibt es, je nach Herkunft und Erntejahr, in puncto Geschmack teils erhebliche geschmackliche Unterschiede. Je früher die Samen geerntet werden, umso bitterer und schärfer schmeckt das Schwarzkümmelöl. Dagegen liefert eine vollreife, unter besten Bedingungen gereifte Schwarzkümmelsaat ein goldgelbes, eher mild schmeckendes Öl. Erfahrene Hersteller versuchen die geschmacklichen Differenzen durch das Mischen verschiedener Samenchargen auszugleichen bzw. zu harmonisieren. Allerdings gilt: Je kräftiger und schärfer das Öl schmeckt, umso höher ist der Gehalt an ätherischen Ölen und damit die Wirkung.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat der Verzehr von Schwarzkümmelöl?
In vielen Ländern werden die Samen und das Öl des Schwarzkümmels beim Kochen und Backen verwendet, um den Gallenfluss zu intensivieren, die Verdauung zu fördern und die Bekömmlichkeit der Gerichte zu verbessern. In der orientalischen Volksmedizin wird Schwarzkümmelöl bis heute zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Luftwege empfohlen. Zudem wird es in den Familien zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und bei Wurmbefall eingesetzt. Darüber hinaus tragen die essenziellen Fettsäuren, allen voran die zweifach ungesättigte Linolsäure, zur Regulierung des Cholesterinspiegels sowie zur Gesunderhaltung der Leber bei. Etwas Besonderes ist der vergleichsweise hohe Anteil an ätherischen Ölen, der nicht nur für den intensiven Eigengeschmack verantwortlich sind, sondern auch eine gewisse antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung hat.
Was sollte ich beim Kauf von Schwarzkümmelöl beachten?
Das Angebot an Schwarzkümmelölen ist teilweise recht unübersichtlich. Um alle wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, ist kaltgepresstes Öl unbedingt zu bevorzugen. Zudem sollte der Verbraucher wissen, dass ungefiltertes Schwarzkümmelöl grundsätzlich strenger schmeckt als gefiltertes und aufgrund der enthaltenen Schweb- und Trübstoffe auch dickflüssiger ist.
Tipp für alle, die bezüglich Qualität auf Nummer Sicher gehen möchten: Neben Importölen gibt es eine Reihe deutscher Anbieter, die lediglich die Samen importieren und in eigenen Ölmühlen hochwertige Öle in kontrollierter Qualität herstellen.
Wie verwende ich Schwarzkümmelöl am besten?
In der orientalischen Küche ist Schwarzkümmel eine beliebte Zutat. Beispielsweise bestreuen die Bäcker ihre traditionellen Fladenbrote mit Schwarzkümmelsamen. Das aus den Samen gewonnene Öl wird in den Anbauländern ebenfalls zum Abschmecken verschiedenster Gerichte, zum Dünsten oder als Zutat für Dips verwendet. Aufgrund seines charakteristischen, dominanten Geschmacks passt Schwarzkümmelöl bestens zu Hülsenfrüchten und Kohl. Im Rahmen einer homöopathischen Kur empfehlen Heilpraktiker und naturmedizinisch orientierte Ärzte, täglich einen Teelöffel voll Schwarzkümmelöl zu sich zu nehmen.