Viele gesundheitsbewusste Menschen weltweit schwören auf zwei ganz spezielle grüne 'Superfoods' als Ergänzung ihrer täglichen Ernährung: Spirulina und Chlorella. Das Powerduo weist teilweise sich überschneidende ernährungsphysiologische Eigenschaften auf, andererseits verfügen beide Substanzen auch über interessante Alleinstellungsmerkmale. Beide sind Wasserorganismen, die von manchen Völkern seit Menschengedenken als hochwertiges Nahrungsmittel verzehrt werden. Auch werden beide von vielen Verwendern umgangssprachlich als 'Algen' bezeichnet, wobei das im Fall von Spirulina biologisch ungenau ist. Was die beiden Organismen eint, was sie unterscheidet und in welcher Hinsicht sie als Kombination für die Förderung der individuellen Gesundheit unschlagbar sind, wird im Folgenden aufgezeigt.
Spirulina - die eiweißreiche Blaualge, die ein Bakterium ist
Seit geschätzten 3,5 Milliarden Jahren besiedelt das Bakterium der Gattung Cyanobakterien viele Salzseen der Erde. Möglicherweise hat es die Erdatmosphäre in verschiedenen Ur-Erdzeitaltern mit Sauerstoff angereichert und war so bereits an der Bildung der Ur-Ozeane beteiligt. In Südamerika und Afrika hat die wegen ihrer grünlich-blauen Färbung auch gern als Blaualge bezeichnete Mikrobe seit tausenden von Jahren den Speiseplan vieler Völker bereichert und ist fester Bestandteil entsprechender Volksheilkunden. Unter anderem waren die Azteken begeistert von Spirulina und verehrten sie als heilig. Ganz zu Recht, wie die moderne Forschung in wissenschaftlichen Studien nachzuweisen vermag. Betrachtet man das ernährungsphysiologische Spektrum des blauen Bakteriums, so ist dieses tatsächlich einmalig in seiner Balance und Kombination. Man hört in diesem Zusammenhang oft die Aussage, dass es möglich sei, allein mit der Zufuhr von Spirulina und Wasser einige Wochen ohne Mangelerscheinungen zu überleben. Das Ernährungsprofil der Blaualge bestätigt das. Nicht nur, dass die wesentlichen Makronährstoffe wie Eiweiß, Fett und Kohlehydrate ausreichend vorhanden sind. Hervorzuheben ist an dieser Stelle vor allem der überragende Eiweißgehalt von 60-70 % mit allen essentiellen Aminosäuren und 10 nicht-essentiellen. Daneben überzeugt die blaue Alge auch mit Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen. Ob Calcium, Eisen, Magnesium, Kupfer, Jod, Phosphor, Kalium, Zink oder Selen - kaum ein Mikronährstoff, den Spirulina nicht von Hause mitbringt.
Alle Vitamine der so wichtigen B-Familie einschließlich B12 sind enthalten, ferner Vitamin E sowie die Vorstufe von Vitamin A Beta-Carotin. Verschiedene weitere interessante Substanzen wie Farbstoffe, die nur in der Blaualge enthalten sind, seltene Fettsäuren und Chlorophyll runden das Vitalstoffprofil ab.
Das Alleinstellungsmerkmal von Spirulina - Immunmodulation
Athrospira, wie die blaue Alge wissenschaftlich auch bezeichnet wird, ist aufgrund des besonderen Nährstoffprofils geeignet, die tägliche Ernährung zu bereichern. Außerdem weisen aktuelle wissenschaftliche Studien nach, was die Volksheilkunden verschiedener Völker intuitiv erfassten: Spirulina hat eine positive Wirkung auf das menschliche Immunsystem. Dabei wirkt es modulierend, also ausgleichend. Eine geschwächte Immunabwehr wird gestärkt, eine überschießende Immunreaktion abgeschwächt. Gerade letzterer Effekt macht die Blaualge angesichts einer Vielzahl von Autoimmunerkrankungen wie Allergien so wertvoll.
Chlorella - mehr Chlorophyll geht nicht
Schon der Name Chlorella deutet an, was die Mikroalge auszeichnet: Chlorella steht lateinisch für 'kleines, junges Grün'. Ihre prächtige Grünfärbung verdanken die Algen ihrem hohen Gehalt an Chlorophyll. Tatsächlich ist keine andere Substanz bekannt, die vergleichbare Werte an Chlorophyll aufweist. Chlorophyll ist dem menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin in seiner chemischen Struktur sehr ähnlich, deshalb spricht man in diesem Kontext auch von dem grünen Blut der Pflanzen. Das Blattgrün besteht chemisch aus Chelat-Komplexen, das sind Molekularstrukturen mit einem bestimmten ringförmigen Aufbau, der mit verschiedenen anderen Molekülen neue Verbindungen eingeht. Schwermetalle werden bevorzugt an diese Chelate gebunden und dann als zusammenhängender Komplex vom Organismus ausgeschieden. Eingebettet ist das Chlorophyll in der Grünalge in verschiedene Mineralstoffe. Chlorella pyrenoidosa und Chlorella vulgaris sind die typischen Vertreter des Mikroorganismus mit Zellkern. Letzterer qualifiziert Chlorella zur Mikroalge. Die Algen leben in Süßwasser und das schon seit über 2 Millionen Jahren. Mit rund 60 % ist Chlorella außerdem ein sehr eiweißreiches Nahrungsmittel, durch seine Zellwandbestandteile außerdem reich an wertvollen Ballaststoffen und enthält auch eine ganze Reihe anderer Mikronährstoffe wie Vitamine. Besonders interessant ist das Fettsäurenprofil der Grünalge. Hier finden sich unter anderen Caprin- und Laurinsäure, die für ihre antibakterielle Wirkung im menschlichen Organismus, hier speziell im Darm, bekannt sind. Weiterhin ist die sogenannte Ölsäure enthalten. Öl- oder Oleinsäure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure mit vielen positiven Eigenschaften. Die grüne Alge ist nahezu frei von Jod. Damit können auch Menschen diese grüne Alge verzehren, die aufgrund von Problemen mit der Schilddrüse auf die Zufuhr von Jod verzichten müssen.
Chlorella - das Entgiftungswunder, das darmgesund ist
Der hohe Gehalt an Chlorophyll sowie die Chelatbildung befähigt Chlorella dazu, den menschlichen Organismus sanft und gründlich zu entgiften. Schwermetalle und andere zivilisatorische Toxine wie Amalgam stehen hier im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die wissenschaftliche Erforschung des Blattgrüns ist dabei noch nicht abgeschlossen. Einige Studien weisen aber darauf hin, dass Chlorophyll und damit Chlorella noch viel mehr können. Chlorophyll soll blutbildend wirken, die körpereigenen Entgiftungsorgane wie Leber und Nieren stärken sowie sogar bei Krebs ähnlich einer Chemotherapie in das Tumorgeschehen eingreifen.
(Vgl. zur chemotherapeutischen Wirkung: Harttig U, Bailey GS. "Chemoprotection by natural chlorophylls in vivo: inhibition of dibenzo[a,l]pyrene-DNA adducts in rainbow trout liver." Carcinogenesis. 1998 Jul;19(7):1323-6.)
Die grüne Alge ist ferner besonders wertvoll für die Gesunderhaltung des menschlichen Darms. Dafür sorgen die genannten Ballaststoffe ebenso wie die speziellen Fettsäuren, die schädlichen Darmparasiten und 'bösen' Darmbakterien zusetzen. Die in der grünen Alge enthaltene Ölsäure soll den Cholesterinspiegel im Körper des Menschen senken können. (Olivenöl enthält reichliche Ölsäure!) Schließlich ist die grüne Alge eines der wertvollen "grünen Lebensmittel", deren ernährungsphysiologischer Wert kaum überschätzt werden kann. Dabei steht die Wissenschaft gerade noch am Anfang in ihrem Bemühen, die Bedeutung grüner Nahrungsbestandteile in vollem Umfang zu verstehen.
Spirulina und Chlorella im direkten Vergleich
Beide Lebensmittel sind eiweiß- und nährstoffreich. Dabei ist das Vitalstoff- und Nährstoffprofil von Spirulina noch eine Spur ausgeglichener und macht die Blaualge zu einem besonders vollwertigen Lebensmittel. Die hervorstechenden Merkmale von Chlorella hingegen sind der unübertroffene Gehalt an Chlorophyll sowie das facettenreiche Fettsäurenprofil. Traditionell sind viele Volksheilkunden reich an Anwendungsbeispielen für die beiden Algen und beschreiben gesundheitliche Effekte, die die moderne Wissenschaft Schritt für Schritt bestätigt.
Was ihre weiteren gesundheitlichen Vorzüge angeht, sind unterschiedliche Schwerpunkte bei den blauen und grünen Powerfoods auszumachen:
- Spirulina überzeugt neben seiner Vollwertigkeit aus ernährungsphysiologischer Sicht vor allem mit seiner immunmodulierenden Fähigkeit, bei ebenfalls leichter Möglichkeit der Entgiftung.
- Chlorella ist eine überzeugende Entgiftungssubstanz bis hinunter auf die Zellebene. Daneben ist es ein wertvolles grünes Lebensmittel mit vor allem positiven Wirkungen auf die Darmgesundheit. Die Grünalge soll die Krebsprävention und sogar die Behandlung von Tumoren unterstützen.
Spirulina und Chlorella - im Duo unschlagbar
Zusammen unterstützen die beiden Poweralgen den menschlichen Organismus in jeder Hinsicht und scheinen vorbehaltlich weiterer wissenschaftlicher Forschung Schutz vor den wichtigsten gesundheitlichen "Geißeln" unserer modernden Zeit zu gewähren:
- Spirulina bändigt das Immunsystem und tritt somit auch den äußerst schädlichen, dauernden Entzündungsreaktionen entgegen, die aus einer überschießenden Immunreaktion entstehen und den Organismus, wie man heute weiß, langfristig schädigen.
- Chlorella befreit den Körper von Zivilisations-Toxinen, unterstützt die für den gesamten Gesundheitszustand so wichtige Darmgesundheit und trägt mit seinem Fettsäureprofil auch zum Schutz des Herz-Kreislausystems bei.
Obwohl diese Thematik noch Gegenstand weiterer Studien sein wird, lässt sich auch die Vermutung aufstellen, dass die beiden kraftvollen Algen der allgemeinen Alterung des menschlichen Organismus entgegenwirken und vor allem vorzeitige Verschleißerscheinungen vermeiden helfen.
Es gibt deshalb keine wirkliche Alternative zur Kombination Chlorella/Spirulina, was die Konzentration und Natürlichkeit ihrer Vitalstoffprofile angeht.
Wer sich natürliche, wertvolle Nährstoffe zuführen und dabei einige weitere gesundheitliche Wirkungen mitnehmen möchte, kommt an der Kombination Spirulina/Chlorella nicht vorbei. Dabei kommt neben einer kurmäßigen Einnahme beider Algen ein regelmäßiger Verzehr in Betracht. Gern wird auch zunächst mit der Grünalge entgiftet und die Blaualge im Anschluss als harmonisierendes Element eingesetzt. Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Reinheit und Qualität der Produkte.
Spirulina und Chlorella sind mit das Beste, das die Natur zu bieten hat.