Die eine schmeckt herrlich sahnig, die andere zartbitter und in der Dritten sind ganze Mandeln versteckt. Ohne Zweifel gehört Schokolade zu den leckersten Versuchungen überhaupt. Ob im Sommer oder an grauen Wintertagen, schon ein kleines Stück hebt die Stimmung und macht uns glücklich. Doch was ist der Grund? Ist es die Süße, der Duft, der Kakao, der zarte Schmelz oder versteckt sich in jeder Tafel Schokolade ein exotisches Geheimnis?
Woraus besteht Schokolade eigentlich?
Die Grundzutaten für handelsübliche Schokolade sind Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und Milchpulver. Je nach Sorte kommen noch Wasser, Pflanzenfett, Sojalecithin, Vanille, Vanillin, Nüsse, Rosinen und andere sortenspezifischen Zutaten hinzu. Während bei weißer Schokolade die Kakaomasse fehlt, enthält dunkle Bitterschokolade wenig bis kein Milchpulver. Je mehr Kakao und je weniger Zucker enthalten ist, umso dunkler und herber schmeckt Schokolade.
Die Fakten im Überblick:
- Bitterschokolade enthält mindestens 60 % Kakao
- Halbbitterschokolade enthält mindestens 50 % Kakao und etwa 20 % Kakaobutter
- Vollmilchschokolade besteht aus mindestens 2,5 % und maximal 25 % Kakao, rund 50 % Zucker und etwa 15 % Milchpulver
- weiße Schokolade enthält etwa 20 % Kakaobutter, bis zu 55 % Zucker und mindestens 15 % Milchpulver.
Wie wirkt sich Schokoladengenuss auf die Psyche aus?
In Schokolade stecken rund 500 Substanzen, von denen heute annähernd die Hälfte identifiziert ist. Doch auch ohne dieses Wissen versetzen uns schon der Anblick einer Schokoladentafel und ihr Duft die meisten Menschen in Verzückung. Die Geschmacksnerven werden angeregt und das Wasser läuft im Mund zusammen. Ist das erste Stück auf der Zunge angekommen, überwältigen uns ein zarter Schmelz sowie ein unvergleichlicher, schokoladig-süßer Geschmack. Der enthaltene Kakao setzt Stoffe, wie Phenylethylamin, Theobromin und Koffein frei. Körper und Seele entspannen. Gleichzeitig fühlen wir uns wacher und aufmerksamer.
Stimmt es, dass Schokoladengenuss gegen Stress hilft?
Ja. Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass der Genuss von einigen Stücken dunkler Schokolade dabei helfen kann, den Stresspegel spürbar zu senken. Schweizer Wissenschaftler fanden heraus, dass bestimmte Kakaobestandteile, sogenannte Flavonoide, die Ausschüttung von Stresshormonen hemmen. Probanden gaben an, dass sie nach dem Genuss einer halben Tafel Bitterschokolade einen öffentlichen Auftritt oder ein Vorstellungsgespräch viel stressfreier absolvieren konnten, als sonst. Die besten Ergebnisse brachten Schokoladen mit einem besonders hohen Kakaoanteil von 70 % und mehr.
Was hat die Höhe des Kakaoanteils mit dem Insulinspiegel zu tun?
Je mehr Kakao enthalten ist, umso positiver wirkt sich der Schokoladenkonsum auf die Insulinausschüttung aus. Da hochwertige Bitterschokolade sehr wenig Zucker enthält, bleibt der Blutzuckerspiegel nach dem Feuerwerk im Mund lange konstant. Das beugt in stressigen oder belastenden Situationen dem sogenannten 'Hunger-Ast' vor, welcher bei vielen Menschen unweigerlich zu Stimmungstiefs bis hin zu extrem schlechter Laune führt.
Kann Schokolade Depressionen verhindern oder heilen?
Depression ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, gegen die Naschen nicht hilft, sondern die grundsätzlich einer qualifizierten Behandlung bedarf. Bei depressiven Verstimmungen jedoch, beispielsweise bei lange anhaltendem trüben Wetter oder während der Schwangerschaft, können einige Stücke Schokolade tatsächlich aufmunternd wirken. Gründe sind, neben dem Geschmack, möglicherweise das enthaltene Magnesium, die 'Gute-Laune-Botenstoffe' Serotonin, Anandamid, Dopamin sowie das 'Verliebtheitshormon' Phenylethylamin. Diesen Substanzen wird allgemein eine stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben. So verwundert auch es nicht, dass schon die alten Azteken Mexikos Kakao als Aphrodisiakum verehrten. Wichtig ist es allerdings, Schokolade mit einem möglichst hohen Kakaoanteil (ab 70 %) und wenig Zucker zu essen.
Macht Bio-Schokolade glücklicher, als konventionelle Produkte?
Kakaobäume wachsen häufig in Monokulturen und sind für Schädlinge anfällig. Aus diesem Grund kommen beim konventionellen Kakaoanbau Pestizide zum Einsatz. Deshalb ist es nicht nur ökologisch sinnvoll, auf Kakao und Schokolade in BIO-Qualität zu setzen, es ist auch gesünder. Zudem wachsen unbehandelte Kakaobohnen in Mischkulturen auf vergleichsweise nährstoffreichen Böden, was sich unmittelbar positiv auf die Qualität, den Geschmack und die Vitalstoffdichte des Bio Kakaos auswirkt.
Wie wertvoll ist Trinkschokolade?
Geschichtlich betrachtet fing der Kult um die Kakaobohne vor mehr als 3000 Jahren mit einer Art Trinkschokolade an. Die Urvölker Mexikos haben die rohen Bohnen einfach zerstoßen, mit heißem Wasser sowie Gewürzen verquirlt und getrunken. Heute gibt es viele Arten und unterschiedliche Qualitäten an Trinkschokolade zu kaufen, deren Inhaltsstoffe mit denen von Tafelschokolade absolut vergleichbar sind. Auch hier gilt: Je höher der Kakaoanteil und je unbelasteter der Kakao ist, umso besser. Um das vollmundige Aroma und die vielfältigen positiven Eigenschaften der Kakaobohne zu erhalten, ist es wichtig, Trinkschokolade nicht zu "kochen", sondern lediglich auf angenehme Trinktemperatur zu erhitzen.
Kann ich Trinkschokolade auch selber herstellen?
Was ist schöner, als sich ganz nach Lust und Laune, je nach Bedarf mit einer Tasse köstlicher Schokolade selbst zu belohnen oder andere damit glücklich zu machen. Für das Rezept sind lediglich wenige Zutaten erforderlich und es lohnt sich, diese stets vorrätig zu haben.
Rezept für 3 Portionen leckere Trinkschokolade:
- 500 ml Milch (3,5 % Fett)
- 100 ml Wasser
- 120 g hochwertige Bitterschokolade (70 % Kakaoanteil)
- 100 ml süße Sahne
- 2 Esslöffel BIO Kakao Pulver
- Mark einer halben Vanilleschote
Auf mittlerer Hitze ein Wasserbad vorbereiten. Tafels- oder Blockschokolade in Stücke brechen und langsam darin schmelzen. Wasser, Milch und Sahne in einen separaten Topf geben und erhitzen (nicht kochen!). Die geschmolzene Schokolade unter ständigem Rühren hinzugeben und das Mark der Vanilleschote unterrühren. Um noch mehr Glückshormone freizusetzen und das Aroma zu erhöhen, das Kakao Pulver durch ein Sieb in die Flüssigkeit geben und alles zusammen etwa 2 Minuten lang sorgfältig miteinander verrühren.
Warum ist Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil so wertvoll?
Obgleich die Energiebilanz beider Sorten beinahe identisch ist, gibt es doch einige gravierende Unterschiede. Während hochwertiger Kakao viel Eisen, Vitamin B2 und Magnesium enthält, stecken in der Milch vergleichsweise viel Kalzium und Vitamin E. Allerdings schlagen in gehaltvoller Bitterschokolade ein bedeutend geringerer Zuckergehalt und ein viel intensiveres Aroma positiv zu Buche. Unterm Strich essen Genießer von dunkler Schokolade automatisch weniger als von hellen Sorten. Bezüglich Glücksgefühl und ausgewogenem Blutzuckerspiegel ist es also viel besser, ab und an einige Stückchen Schokolade mit hohem Kakaoanteil zu genießen und dazu ein Glas Milch zu trinken.
Schokoladig glücklich und trotzdem schlank?
Gegen seine Leidenschaft für Schokolade braucht niemand anzukämpfen. Wer sich gesund ernährt und im Alltag auf sein Gewicht achtet, kann sie in Maßen unbesorgt genießen. Wer die Vorteile der süßen Versuchung nutzen möchte, sollte unbedingt zu Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 % oder zu einer vollwertigen Vollmilchschokolade mit möglichst geringem Zuckeranteil greifen. Naschkatzen, die eine Umstellung auf 'hochprozentige' Bitterschokolade probiert haben, bestätigen: Sie schätzen inzwischen den intensiven Kakaogeschmack und das länger anhaltende Glücksgefühl sehr.