Obwohl der Feigenbaum zu den wohl ältesten Nutzpflanzen der Welt gehört, waren seine Früchte in unseren Breiten lange Zeit nur schwer zu bekommen. Heute gibt es Feigen in nahezu jedem Supermarkt und die Verbraucher können wählen, ob sie die süßen Früchte lieber als frische Ware oder getrocknet, lieber pur oder als leckere Zutat in süßen und deftigen Gerichten genießen möchten. Doch ganz gleich, wie die Entscheidung ausfällt: Die Gesundheit profitiert auf jeden Fall.
Woher genau stammen eigentlich Feigen?
Der Ursprung des Feigenbaumes (Ficus carica) wird in Vorderasien vermutet. Der stattliche, bis zu 10 Meter hoch wachsende Baum zählt zu den Maulbeergewächsen. Seine Früchte gehörten der Antike zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Schon in der Bibel wird das Feigenblatt im Zusammenhang mit Adam und Eva erwähnt. Vermutlich haben die Türken, vielleicht auch die Römer, die exotische Frucht mit nach Deutschland gebracht. Noch heute ist die tropfenförmige Feige vor allem im Mittelmeerraum fester Bestandteil eines jeden normalen Speiseplanes und schmackhafte Zutat in vielen Gerichten. Hauptanbauländer sind die Türkei, Spanien, Italien, Griechenland und Portugal. Einige Sorten kommen auch aus Kalifornien zu uns. Kleinere, wirtschaftlich eher unbedeutende Anbaugebiete gibt es auch in Deutschland entlang der Weinstraße und im Dresdner Elbtal. Farblich variieren die Früchte von gelb über grün bis hin zu dunklem Violett, wobei das Fruchtfleisch hell rosa bis dunkelrot gefärbt sein kann.
Wie erkenne ich den richtigen Reifegrad frischer Feigen?
Die Hauptsaison für frische Feigen reicht hierzulande von Anfang Sommer bis Mitte Herbst. In dieser Zeit gibt es vor allem tiefviolette Früchte zu kaufen. Im Vergleich zu den ganzjährig erhältlichen Sorten, sind diese besonders süß und saftig. Reife Exemplare sind weich, keinesfalls matschig und sehr druckempfindlich. Deshalb liegen sie zumeist auch einzeln verpackt in den Obstregalen. Eine unreife Feige ist dagegen hart und hat kaum Aroma. Da die Früchte nicht nachreifen, lohnt sich der Kauf unreifer Früchte nicht.
Warum sind Feigen gesund?
Frische Feigen sind mit nur knapp 62 kcal je 100 g sehr kalorienarm. Sie enthalten kaum Fett, dafür jedoch große Mengen an verdauungsfördernden Ballaststoffen, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Neben den Vitaminen A (Retinol), B und Folsäure enthalten die aromatischen Früchte viel Magnesium, Kalium, Eisen und Phosphor. Getrocknete Feigen haben einen vergleichsweise hohen Zuckeranteil und liefern rund sechsmal mehr Energie als frische. Das liegt daran, dass sie kaum noch Wasser, dafür mehr Fruchtzucker enthalten. Allerdings erhöhen sich während des Trocknungsprozesses die Anteile an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien im gleichen Maße. Schon zwei bis drei getrocknete Exemplare, mit ausreichend Flüssigkeit verzehrt, genügen, um die Verdauung sanft anzukurbeln und gleichzeitig den Körper mit lebenswichtigen Vitalstoffen zu versorgen.
Die gesundheitlichen Vorteile im Überblick:
- Magnesium und Kalium sind gut fürs Herz und die Muskeln
- B-Vitamine sind für ein reibungslos funktionierendes Nervensystem unentbehrlich
- Fructose liefert rasch Energie und unterstützt die Konzentration
- Kalium und Kalzium sind wichtig für die Knochen, Haut und Nägel
- hoher Ballaststoffgehalt unterstützt die gesunde Verdauung
Reiseproviant und gesunder Snack zwischendurch
Schon die Seefahrer und die Soldaten der Antike führten stets getrocknete Feigen als Proviant mit sich. Aufgrund ihres hohen Nährwertes und Vitalstoffgehaltes lieferten sie schnell Energie und beugten gefürchteten Krankheiten, wie beispielsweise Skorbut vor. Auch heute sind die getrockneten Früchte des Feigenbaumes für viele Menschen auf Reisen, Ausflügen und Wanderungen eine beliebte Marschverpflegung, die wenig Platz beansprucht und verbrauchte Energiedepots schnell wieder auffüllt. Zudem steigert der hohe Magnesiumanteil die Konzentration und wirkt belebend. Ein toller Effekt beim Lernen oder auf langen Autofahrten! Nicht zuletzt sind getrocknete Feigen für Vegetarier und Veganer eine wertvolle Vitamin- und Magnesiumquelle.
Warum ist es wichtig, Bio-Ware zu kaufen?
Gerade bei Trockenfrüchten ist Vorsicht geboten. Um die Haltbarkeit zu verlängern, wird konventionelle Ware in aller Regel chemisch behandelt bzw. geschwefelt. Bio-Feigen sind dagegen garantiert unbehandelt. Sie stammen aus ökologischem Anbau, werden schonend geerntet, natürlich getrocknet und enthalten weder Farb- oder Konservierungsmittel, noch andere gesundheitsschädigende Stoffe. Um sicherzugehen, dass alle wertvollen Nährstoffe in optimaler Konzentration enthalten sind, sollte man idealerweise zu Bio-Feigen in Rohkostqualität greifen.
Wie verwende ich Feigen in der Küche am besten?
Frische, vollreife Feigen halten sich selbst im Kühlschrank nur zwei bis drei Tage. Sie sollten also rasch verzehrt werden. Je nach Sorte enthalten die Früchtchen mehr oder weniger winzig kleine Kerne, die sich problemlos mitessen lassen. Wer die Schale nicht mag, kann das Fruchtfleisch auch aus der Schale heraus löffeln. Frische Feigen passen hervorragend zu mediterranen Nachspeisen, wie Griechischem Joghurt mit Honig und Nüssen. Auch mit Schafskäse gefüllt, mit Schinken umwickelt und gegrillt schmecken sie außerordentlich lecker. Als fruchtige Begleiter zu Fleisch sind die Früchte ebenso beliebt, wie als wunderbar aromatischer Bestandteil von Salaten.
Getrocknete Feigen lassen sich nicht nur roh hervorragend naschen, sondern auch zum Backen sowie zur Herstellung leckerer Soßen und Chutneys verwenden. Auch Feigenmarmelade und Feigensenf sind beliebte Produkte. Beide passen hervorragend zu Fleisch und Käse, eignen sich jedoch auch als gesunder Brotaufstrich. Während Feigenmarmelade vorwiegend aus frischen Früchten gekocht wird, lassen sich zur Herstellung von Senf sehr gut vorab eingeweichte Trockenfrüchte verwenden.
Wie lagere ich getrocknete Feigen richtig?
Trockenfrüchte bietet der Handel das gesamte Jahr über an. Bei trockener, dunkler und kühler Lagerung halten sich getrocknete Bio-Feigen mehrere Monate. Was viele Genießer nicht wissen: Der weiße Belag, der sich nach einiger Zeit bildet, ist weder gesundheitsschädlich, noch beeinträchtigt er den Geschmack. Es handelt sich lediglich um kristallisierten Fruchtzucker, der sich Außen an der Frucht abgelagert hat.